Liebe Annika,
James Last Motto Party?
Kann man machen. Wenn man nicht ich ist. Ich bin doch ein Musikfaschist. Behauptet zumindest der Mann, mit dem ich seit langer Zeit das Leben teile. Dabei ist er derjenige, welcher. Was der für Musik hört, das ist eine Belastung. Es klingt gemein, aber ich freue mich so, dass er immer schön zur Arbeit geht, denn wenn er auf der Arbeit ist, kann er nicht im Wohnzimmer Musik hören.
Er hört nicht James Last. Ich habe ihn kürzlich gefragt, was das für eine Musikrichtung ist, die er da hört. Ich habe es nicht richtig verstanden. Irgendetwas mit Dust und Funk und möglicherweise auch Industrie, auf jeden Fall strengte es mich sehr an.
Wie auch immer, sei so nett und lade mich nicht zur James Last Motto Party ein, es sei denn es bedeutet nur, dass man auf der Party einen weißen Anzug trägt und ein Sacksofon um den Hals hängen hat. Oder ein Dirigierstäbchen in der Hand. Dann wäre ich sehr erfreut über eine Einladung. Ich würde mir auch ein Schnautzbärtchen ankleben. Oder einfach mal für drei Wochen nicht die Haare über der Oberlippe ausrupfen. Das ginge dann auch.
Hast Du übrigens gesehen, wie Sophie Passmann sich über die Verschwörungshansel echauffiert hat? Wunderbar fand ich das. Den Til, den Detlef, den Attila, den Ken, alle schickt sie in die Seile mit wenigen Sätzen. Richtig schön.
Und was war mit dem Xavier? Was hat der denn verzapft? Warte, ich recherchier mal schnell...
Ach, Herrjeh. Was hat er denn nur? Die Regierung nutzt das Corona-Virus als Waffe um Senioren zu ermorden, weil sie die Rentenkasse geplündert hat? Und der Mundschutz führt zur Hirn-Strangulation? Und damit zur Verblödung? Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen, frage nicht, wie lange der Xavier wohl seinen Mundschutz schon getragen hat, ob es irgendwelche Beweise gibt und erzähle Dir, dass in meiner Reha, von der ich ja erst vor fünf Wochen wieder nach Hause kam (manchmal wünsche ich, ich wäre noch da), eine der Mitinsassen die Theorie hatte, dass mit Hilfe des Virus das Bargeld abgeschafft werden sollte, damit die Regierung jederzeit im Blick hat, was WIR, also die Bevölkerung, kaufen.
Diese interessante Theorie berichtete ich meiner Schwester. Die schrieb mir, ich solle der Dame doch bitte ausrichten, das Virus wäre eine Strafe von Gott. Gott würde die Menschheit mit diesem Virus strafen, weil sie so viel Scheiße labern würde.
Da könnte auch was dran sein.
Und ich wollte Dir noch danken. Seit ich das Wort Fischstäbchen gelesen habe, sabberts in meinem Mund und vor meinem inneren Auge, in meiner blühenden Phantasie springen knusprig goldbraune Fischstäbchen auf einem Teller, begleitet von einem feinen Kartoffelsalat mit Gürkchen, Zwiebeln, geraspelten Radieschen und Mayonnaise. Und Schnittlauch. Und ein bisschen Joghurt, wegen diätetisch und so. Es ist toll, dass Du mir solche appetitlichen (und zum tausendsten Mal nachgeguckt, wie man das schreibt, wieviel P, wieviel T und wenn ja, wo?) Bilder kreierst. Am Liebsten mag ich ja die Fischstäbchen in diesem Backteig.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich die Bilder in die Realität transferiert bekomme. Denn dazu müsste ich in den Laden. Und dort müsste ich einen Mundschutz tragen. Und ich möchte doch wirklich mein Hirn nicht strangulieren. Ich habe noch zwei Stangen Lauch. Vielleicht kann ich damit etwas Gutes zaubern. Lauch mit Lauch. An Lauchsoße.
Eventuell hatte ich doch schon zuviel Mundschutz.
Wie reagiert Dein Hirn?
Deine Lavendel
P.S.: Ich habe heute Nacht von Wildschweinen geträumt. Das kann kein Zufall sein.
Sehr schön die Damen! Habe Sie bis jetzt einzeln gelesen, freue mich über dieses neue Info-Angebot sehr!
AntwortenLöschenFrau Annika uns Berlinern einen schönen Feiertag, Frau Lavendel Ihnen einen schönen letzten Wochentag.
Frau Irgendwas ist immer
Frau Annika dankt und genießt den Feiertag :-)
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