Dienstag, 19. Oktober 2021

Zwischenstand

Dieser Tage mit Frau Lavendel telefoniert. 

Wir haben uns im letzten Jahr Dinge für 2021 vorgenommen, die alle schon in die Tat umgesetzt sind. Niemand ist darüber erstaunter als wir beide. 

Nun haben wir neue Ziele für 2022 avisiert. 

Wir können derzeit nicht bloggen; uns geht's zu gut. Erst ging's uns zu schlecht und jetzt ist alles anders und zwar sehr anders und das müssen wir genießen. 

Wir bitten um Geduld.

Sonntag, 13. Juni 2021

Dramadichte durch untreue Ehemänner und Zweitimpfungen

Whow, dein Mann treibt's auf die Spitze.

Aber gestatte mir, Teuerste, dass er wirklich nur deshalb in eurem Haus die Kommunikation zu dir einstellt, um sie mit der Brotspinne vor deinem Auge und Ohr zu intensivieren, weil du ihm das erlaubst, vollkommen sanktionsfrei und ohne jede Rücksicht auf deine Befindlichkeiten trampelt er jeden Tag aufs Neue auf deinem Herzen herum, macht aus der Mutter seiner Kinder einen Menschen, dem er nicht den geringsten Respekt zu zollen bereit ist. Und die Kinder sehen das auch, musst du wissen.

Was immer dich davon abhält, zurückzubrüllen und ihn hochkant vor die Tür zu setzen - du wirst deine Gründe haben, die niemand sonst verstehen muss. Dennoch mein Rat: warte nicht passiv ab, bis diese Memme eines Tages womöglich doch die Kraft findet, dich zu verlassen. Du würdest spätestens zwei Jahre später unverzeihlich finden, dass du ihm lediglich waidwund geschossene Rehaugen geboten hast als Antwort auf all diesen Scheiß. Und würdest dich weitere zwei Jahre mit Fantasien beschäftigen, was du stattdessen alles hättest sagen und tun müssen. 

Das bindet ja alles unnötig Energien, die du besser in deine Karriere stecken solltest, oder meinetwegen in die Selbstoptimierung oder weitere Schutzimpfungen oder in Spontanreisen nach Berlin. 

Themenwechsel: ich bin auch zum zweiten Mal geimpft worden und was soll ich dir sagen? Ich habe einen 1 A Notfalleinsatz hingelegt. Eine Minute nach der Spritze wurde mir auf einmal brüllend heiß, das fing in den Fußspitzen an und ging in Lichtgeschwindigkeit hoch in jede Haarspitze, mein Herz fing an zu hämmern, mir wurde schwummerig - aber dank kenntnisreichem Einsatz von Schulmedizin beruhigte sich von einer Minute auf die andere alles in mir, als ob nie was gewesen wäre. Absolute Ruhe nach dem Sturm in mir. So stelle ich mir einen Horrortrip vor. 

Den Rest des Tages habe ich zittrig auf dem Sofa gelegen. Naja, da war die Wirkung der Usedom-Woche gleich ein bissel neutralisiert, muss ich dir sagen - aber ich will mich absolut nicht beklagen, weil ich immer noch froh bin, dass meine bhdw (=beste Hausärztin der Welt) das in den Griff bekommen hat. 

Es gibt noch weitere Neuigkeiten, aber für heute reicht's erstmal, nicht wahr?

Sei umarmt, mein Goldstück

Deine Annika

Samstag, 12. Juni 2021

Flying high

 

Meine Liebste, 

Usedom! Am Meer. Im Urlaub! Ich bin begeistert. Wie gern würde ich mich auf mein Pony schwingen und zu Dir geritten kommen. Wir würden uns in einem Strandkorb verlustieren und dabei kühle Getränke zu uns nehmen. Wenn es nicht regnet. Selbst wenn, dann würden wir warme Getränke konsumieren. 

Hach, wie schön das wäre. Und wir würden Bücher tauschen.

 Ich könnte Dir anbieten: 

„Kingsbridge“ vom ollen Folletts Ken. Ich würde es Dir auch nur anbieten, aber nicht empfehlen, denn ich lese es schon seit 3 Wochen, bin auf Seite 93 und fand es bereits auf Seite 20 erbärmlich. 

Wenn ich bedenke, dass dieser Vogel Millionen dafür bekommt, frage ich mich, warum? Die Figuren sind alle schon einmal da gewesen, es ist langweilig, der Stil ist lahm, es wirkt ungelenk geschrieben. 

Edgar, Eadbald, Erman, Dreng, Den, Degbert, Wigelm, Wilwulf, Wynstan, Gab und Blod. Es tummeln sich Figuren, noch und nöcher, ich kann sie mir nicht merken. Ich glaube, Ken konnte das auch nicht. Gleich am Anfang tauchen die drei Brüder auf, wie hießen sie noch gleich? Nicht Tick, Trick und Track, so ähnlich. Egal. Ich würde es Dir anbieten. Kannst aber auch Kraniche aus den Seiten falten. Oder einen feinen Joint drehen. Mir egal. Ich werde es vermutlich nie fertig lesen


„Vom Aufstehen“ von Helga Schubert. Die Follett-strapazierten Windungen lehnen sich aufatmend zurück und sagen: Danke. Besser. 

Und wie wäre es mit Sachliteratur? „Die Macht der Affäre“ von Esther Perel.  Ich möchte mich ja weiterbilden, was den Bereich des Betrügens, Betrogenwerdens und allem, was dazugehört angeht. Und gern aus Therapeutensicht. 

Wirklich ans Herz legen würde ich Dir aber „Doktor Erich Kästners lyrische Hausapotheke für den Hausbedarf der Leser“. Für jedes schlimme Weh passende Worte. 

Seeluft ist aber auch unschlagbar für die Gesundheit. 

Meine wurde etwas strapaziert durch die zweite Impfung. Der Arm war ganz schön schwer und einen Tag lag ich auf dem Sofa herum. Natürlich erst nach der Arbeit. Dort hatte ich mich hin- und durchgeschleppt, was aber für mich in Ordnung war. Denn früher war es viel schrecklicher. Krank sein und trotzdem mit drei kleinen Kindern zuhause, das war übel. Dagegen ist Impfnebenwirkung in Kombination mit Arbeit richtig pillepalle. 

Aber nun bin ich durchgeimpft. Bisher hat mich keine Stimme im Kopf höflich darum gebeten, etwas unbotmäßiges zu tun. Und das Handy hat keine Macht über mich. Also nicht mehr als vorher. Mir wächst nur der ganz normale Bart (Brüste? Bei Männern? Erinnert mich daran, dass ich früher so gern mal dicke Brüste berühren wollte, die Männer, die ich berührte aber für dicke Brüste noch viel zu jung waren, und wie das jetzt in meinen Kopf kam, kann ich erklären, mit dicken Männerbrüsten hast eindeutig Du angefangen. Also echt.) und kein Ringelschwänzchen (keine weiteren Asoziationskettten  von mir für Dich, mach Dir selber welche.).


Jetzt hoffe ich, dass mir eine Infektion mit welcher Variante auch immer erspart bleibt. Ob ich jetzt irgendwo hinein darf, ob Land, Laden oder Restaurant, ist mir ziemlich egal. Ich möchte nur einfach keine 40 Grad Körpertemperatur bekommen. Das hatte ich schon einmal im Rahmen einer HIB- Infektion. Zusammen mit drei Kindern. Gab Lungenentzündung für alle durch diese ollte Bazille und nur einer war gesund geblieben. Der konnte jeden Tag dreimal durch das Haus laufen, mit gezücktem Löffel, und Schlangensaft verteilen. 40 Grad Temperatur ist für meine Nerven zuviel. Die feuern dann elektrischen Bullshit durch mein Hirn, mein Restkörper reagiert mit infantilem Verhalten (Verweigerung der Mitarbeit in der Muskelbewegung und solche Sachen), das möchte ich nicht noch einmal erleben. Wochenlang habe ich herumgekrepelt, bevor ich einigermaßen einen Schritt vor den anderen setzen konnte. Und dieses Geröchel wegen der Kurzatmigkeit will ich gar nicht mehr erinnern. Da blähen sich immer die Nasenflügel auf, weil sie versuchen, jedes Sauerstoffatom durchzulassen, das nur geht, damit die Grundversorgung nicht komplett den Bach runtergeht. 


Aber lass uns bitte das Thema wechseln. Wir könnten uns zur Abwechslung einmal dem Ehemann zuwenden. Und der Brotspinne. Denn denke nicht, dass hier der eitle Sonnenschein ausgebrochen wäre. Eine Bilderbuchehe. Ein Happy End. Mitnichten. Es bleibt belastend. 

Meine Gebetsmühle dröhnt wieder laut in meinem Kopf. Sie rumpelt und pumpelt ganztägig:

„Ach, täte er doch mehr reden.“ jault die eine. „Never ever, das weißt du!“ kreischt  Nummer zwei. Und so plärren sie sich an und ich hocke dazwischen. Wie schön die Momente, in denen Ruhe ist, weil ich mich auf der Arbeit mit komplizierten Dingen befasse. Rechenaufgaben zum Beispiel. Dieses Wochenende habe ich mir sogar eine mit nach Hause genommen, weil es mich so trefflich ablenkt davon, dass ich mit einem Schweigefuchs verheiratet bin. 

Wobei, Worte hat er schon. Nur nicht für mich. Für die Brotspinne sehr wohl. Wobei, kürzlich fand ich ihn in tiefem Kummer versunken. Ich glaube, die Brotspinne hat ihm gesagt, es reicht jetzt mit der Whatsappbeziehung. Ja, ich habe seine Tränen gesehen, mich anbrüllen lassen, ich solle ihn in Ruhe lassen, bin davongeschwebt, leise, still und lächelnd. Und gönne ihm jede Träne, gönne ihm allen Schmerz dieser Welt. Und reiche ihm gern ein Salzfass, mit dem er sich die Herz-Wunde würzen kann. Oder eine Chilischote, wenn er sich die tränenumflorten Augen reibt. 

Seitdem schwebe ich dauerhaft. Betrachte alles von recht weit oben. Und frage mich, wann ich den Schritt tue, ganz heraus aus unserer Gemeinsamkeit. 

Denn ich muss keine Angst haben. Vor nichts. Den schlimmsten Schmerz hatte ich schon. 

Und weil es gerade so schön ist, dieses Gefühl, das ich habe, ende ich und höre ein bisschen Rocket Man. 

Liebste Grüße von Deinem Schwebeteilchen



Donnerstag, 3. Juni 2021

Usedom is calling

Corona-Sommerurlaub: Niedersachsen verfolgt furiosen Plan - weiteres  Bundesland zieht mit | Welt

Mein Augenstern,

bevor ich morgen nach Usedom enteile, beginne ich meinen ersten Urlaubstag, dir endlich zu antworten.

So eine Augenuntersuchung hatte ich auch mal, wo einem was reingetropft wird. Das war ganz furchtbar für eine Hypochonderin wie mich, die jeden Mini-Pups in ihrem Körper beobachtet und beachtet, als würde Armageddon ausbrechen. Nicht nur, dass man über Stunden kein Licht mehr ertragen kann, die ganze Welt wabert um einen herum und gerät aus den Fugen. Es waren schlimme Stunden. Seither war ich sicherheitshalber auch nie wieder beim Augenarzt. 

Aber wie wir neulich schon spruchen: nie zum Arzt gehen ist auch keine Lösung, wie ich nun feststellen musste. Ab einem bestimmten Alter muss auch ein Schisser wie ich mal hin, sonst rächt sich das und man hat den Salat. 

Anyway: das Leben birgt so einige Überraschungen gerade. Ganz tolle, unerwartete Sachen passieren. Und einige saublöde. So hält sich das die Waage - und nun wird endlich Sommer und ich summe wie eine geschäftige Biene wieder los und bevölkere die Außengastronomie. Herrlich! Bald bin ich zum zweiten Mal geimpft und ich bin froh, dass ich kein junger Mann im Alter 16-19 bin, denn die bekommen 'vom guten Zeug' Herzmuskelentzündungen, wie ich eben in der Zeitung lese.

Ich war sogar auf Stippvisite bei meinem Mütterlein, als Überraschung. Eine Freundin fuhr für eine Nacht nach Goslar und ich bat sie, mich im Kaff abzusetzen. Eine halbe Stunde vor Ankunft rief ich meine Mutter an, sie solle mal den Kaffee aufsetzen, in einer halben Stunde sei ich da. Sie hat beinah einen Herzinfarkt vor Freude bekommen (Lernkurve: das nächste Mal etwas früher anrufen, sonst wird sie doch nicht 100). Mit jeder Menge Holunderbeergelee ging's wieder zurück nach Berlin.

Ihr zu Ehren habe ich meinen ersten Schnelltest gemacht. Verrückte Welt: in diesem windigen Frühjahr steht man vor Zelten herum, füllt wehende Fragebögen aus, lässt sich von 19-21 jährigen Menschen in der Nase herumbohren und drückt sich dann 10 Minuten vor Schaufenstern herum, bis man sein Zertifikat abholen kann, um Dinge zu tun, über die man sich früher keine Gedanken gemacht hat. 

Gestern war ich live dabei, wie ein Mann ein positives Ergebnis verkündet bekam. Er nahm das bedröppelt und tonlos entgegen und dann wurde er gebeten zu warten (worauf nur?) und sich etwas abseits zu stellen. Als ich nach 10 Minuten mein Ergebnis abholte, stand er noch immer abseits. Eigentlich geht das aus Datenschutzgründen gar nicht, so eine Diagnose in aller Öffentlichkeit, hörbar für alle Umstehenden - oder bin ich da zu empfindlich?

Wenn's dich die nächsten Tage zufällig nach Usedom verschlägt - ich hätte nix dagegen. Wo wir nun schon mal beide Urlaub haben. Ich bin mit einer Freundin in einer superschönen Luxus- und coronagemäßen Wohnung eingebucht: 2 Schlafzimmer, 2 Bäder, 2 Balkone plus ein riesiges Zimmer der Begegnung in einer dieser alten Villen mit Meerblick. WLAN soll's geben, aber auf Usedom funktioniert das nie. Ich nehme alle ungelesenen Bücher mit:

Ella Werner: Der Untergang des Abendkleides
Alexander Gorkow: Die Kinder hören Pink Floyd
Curtis Sittenfeld: Hillary
Juli Zeh: Über Menschen

Das wird fein!

Nun zur Beantwortung: 

1) Die Tochter hat heute die Mathe-Abiklausur erledigt. Hauptsache keine sechs. (Meine Rede seit '45)

2) Meine Hormone machen absurde Sachen mit meinem Körper (Bart? Bauchweh? Blutsturz?) (Vor allem das mit dem Bart, ich muss schon andauernd zupfen. Aber Männer bekommen Brüste, auch nicht schön)

3) Ich habe mir eine Geschichte über einen sehr langen und sehr dicken Regenwurm ausgedacht. (Der Seelenklempner hätte eine Freude an dir)

4) Ich bin halb geimpft. (Me too. Erstimpfung komplikationslos)

5) Die Brotspinne verliert an Konturen für mich. Aber nicht nur sie. (Ich gratuliere. Du bist auf dem Weg der Besserung)

6) Ich möchte mehr schreiben, aber ich weiß gerade nicht, wie das geht. (Mir geht es leider ähnlich. Wird schon wieder)

Und danke für den unglaublich guten Rat deines Augenarztes. Ich werde ihn beherzigen, so gut es geht.  

Stets die deine
Annika

Montag, 17. Mai 2021

Ich sehe wohl nicht richtig

 Meine herzliebste Annika,


wo ich gerade hier herumliege, an meinem ersten Urlaubstag, und ja, ich habe Urlaub, wie so eine echte Arbeitnehmerin, weil ich genau das bin, eine Arbeitnehmerin, und mich immer noch darüber wundern kann, dass ich so viele Stunden in der Woche aushäusig bin, aber egal, jetzt zentriere ich mich und komme zum Thema, wo ich herumliege, stellt sich mir die Frage:

Sehe ich nicht richtig?

Und die Antwort lautet: Nö. Ich sehe wirklich nicht richtig. Alles ist verschwommen und ich kneife das rechte Auge zu. Möchtest Du wissen, warum das so ist? Nun, ich war beim Augenarzt und bekam alle 20 Minuten Flüssigkeiten ins Auge. Und dadurch habe ich eine Pupille bekommen, groß wie ein... keine Ahnung. Groß eben. Sieht lustig aus. Links normal, rechts tiefes Schwarz. Alles ist verdammt hell heute, weil so schrecklich viel Licht in meinen Kopf hineinkommt, durch diese riesig geweitete Pupille. Ich kann den Anblick einer weißen Wand nicht ertragen und bin zufrieden mit dem gedeckten Grau des Tages, Kommt mir sehr entgegen. 

Und wofür das Ganze?

Um mir vom Augenarzt sagen zu lassen: "Alles halb so schlimm, es handelt sich hier bei Ihnen um eine Alterserscheinung." Wie Bitte?? "Der Glaskörper ist nicht mehr so elastisch und prall und darum kommt etwas Raum zwischen das Dingens und das Dingsda und da sind Eintrübungen und die bewegen sich jetzt und das macht, dass Sie Punkte und Schlieren und Verfärbungen sehen, die Ihnen lustig durch das Sichtfeld schwimmen."

Erleichternd ist, ich werde nicht blind. Danke dafür. Und es ist keine andere Krankheit, die mir auf den Sehnerv geht. Ich habe keinen Tumor. Gute Sache. Aber Alterserscheinung? Wo ich doch im Moment immer bestrebt bin, so zu tun als wäre ich jung, dynamisch und gut drauf? Mein Augapfel ist nicht mehr elastisch? Was erlauben Augapfel? Wenn ich mich mal anschaue, ich meine objektiv betrachte, dann kommt mir schon der Verdacht, der Augapfel, der Glaskörper, das Glubbschibubbschi ist nicht das Einzige, was an Elastizität eingebüßt hat, in den letzten Jahren. Meine alte Dame, mit der ich regelmäßig Sport mache und die nun schon gut über 90 Jahre durch hat, erzählte mir letztens erst von plissierten Oberschenkeln und ich wusste auch gleich, was sie meinte. 

Nun liege ich also in meinem Bett, nachdem ich einen Vormittag meines Urlaubs in einer Achtzigerjahre Revival Augenarztpraxis verbracht habe und schaue verschwommen. Und da dachte ich mir, das ist genau die Gelegenheit, Dir eine kleine Post zukommen zu lassen. Nur leider stellt sich so langsam heraus, dass mein Auge und ich nicht auf einer Wellenlänge liegen. Darum fasse ich mich für den Rest sehr kurz, bevor Glubbschi implodiert oder ich dehydriert durch das Triefauge zusammenbreche.

1) Die Tochter hat heute die Mathe-Abiklausur erledigt. Hauptsache keine sechs.

2) Meine Hormone machen absurde Sachen mit meinem Körper (Bart? Bauchweh? Blutsturz?)

3) Ich habe mir eine Geschichte über einen sehr langen und sehr dicken Regenwurm ausgedacht.

4) Ich bin halb geimpft.

5) Die Brotspinne verliert an Konturen für mich. Aber nicht nur sie.

6) Ich möchte mehr schreiben, aber ich weiß gerade nicht, wie das geht. 

Alles in allem würde ich sagen, komm, wir machen jetzt erstmal weiter mit dem Leben und gucken, wie die Lage in 10 Jahren ist. Denn dann liegen wir bei gutem Wetterchen zusammen auf einer Wiese, betrachten junge Herren mit dem lüsternen Blick der älteren Dame und geben unser Geld für Unfug aus. Das wird schön. 

All meine Herzensgefühle für Dich. Und ich möchte den Rat meines Augenarztes an Dich weitergeben: 

"Das guckt sich weg. Nicht drauf fokussieren. Einfach aus der Wahrnehmung streichen. Dann wird das schon."

Immer die Deine.

Lavendel






Dienstag, 16. März 2021

Aber ja, aber nein, aber ja

 Liebe Businesswoman Lavendel,

"Ich gehe nicht mehr zurück." schreibst du. Bedeutet das, der Gatte muss sich trollen oder der Gatte darf bleiben, aber zu neuen Bedingungen? Bin gespannt, was am Ende hinten rauskommt (Helmut Kohl). 

Tja, wegen der Impfung: am Sonntag hat sich meine systemrelevante Schwester impfen lassen dürfen und am Montag wird Astradingsbums gestoppt. Fiebrig von den Nebenwirkungen schreibt sie mir, sie wird sowohl Spahn als auch das Paul Ehrlich Institut verklagen. 

Mir selbst graut vor der Impfung. Als Hypochonderin ist mir klar, dass ich weder eine Infektion noch eine Impfung überleben werde. Deshalb muss ich die nächsten fünf Jahre weiterhin im Home Office arbeiten und auf Friedhöfen spazieren gehen. Ich habe nun schon Jahreskarten für Botanische und Zoologische Gärten.  

Jetzt reden die alle von der dritten Welle, die NOCH schlimmer wird und die Inzidenz in Berlin steigt erneut rapide; aber du hast mich ja was gefragt: sollst du dich impfen lassen oder nicht? Ich würde - von der allgemeinen Hysterie angesteckt - sagen: ja, aber lieber nicht Astradingens. 

Du bist also in vielerlei Hinsicht zu beneiden: Du hast einen Chef, der sich besser benimmt, als dein Gatte. Du bist eine unschlagbare Telefonistin und Email-Schreiberin. Bin mir sicher, dass deine Adressaten noch nie so geschmeidige Emails erhalten haben. Und dabei siehst du auch noch fantastisch aus! Alles richtig gemacht, meine Liebe!

Bin leider etwas in Eile - daher nur ganz kurz heute.

Küsschen, Küsschen
Deine Annika

Sonntag, 7. März 2021

Ora et labora

 Annika, mein liebstes Herzblatt,

warum hast Du mir nicht gesagt, dass die Zeit, so man drei verschieden Jobs hat, verfliegt wie Quarzsand im Sturm? Dann hätte ich in einem alten Weckglas ein bisschen Zeit eingelagert und würde mir jeden Tag ein Stündchen zusätzlich genehmigen. 

Soll ich Dir von meinem neuen Job berichten? Ich sitze an einem Schreibtisch, vor einem Computer, mit einer Lesebrille auf der Nase, einem Telefonhörer am Ohr und mache etwas, was mir in früheren Jahren den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hätte. Ich telefoniere. Mit wildfremden Menschen. Und dabei muss ich eloquent und wissend rüberkommen. Und gleichzeitig ein Computerprogramm verwenden. Und, aber das ist jetzt kein offizieller sondern nur mein eigener, speziell an mich gerichteter Auftrag, dabei auch gut aussehen. Faszinierend. Finde ich. Vor allem, weil ich plötzlich wieder das Gefühl habe, in meinem Kopf lässt sich doch mehr an Zellen nutzen, als ursprünglich gedacht. Sprich, ich halte mich manchmal für schlau. Nein. Wenn ich ehrlich bin, halte ich mich manchmal für sehr, sehr schlau. Das sage ich jetzt nur Dir, ich möchte ja nicht, dass ich in Verruf komme, eine arrogante Schnöseline zu sein. Aber ja, eine gewisse Arroganz schleicht sich in meine Gedanken. Denn wenn ich Emails schreibe, was ich neben den Telefonaten auch hin und wieder tue, dann merke ich, wie leicht es mir fällt und finde mich auch da sofort gut. Ach was. Großartig. Inhaltlich sind die Mails vielleicht nicht das, was man als extrem wichtig bezeichnen würde. Aber ich sage Dir, sie sind wunderbar geschrieben. Von mir. 

Das Beste am Arbeiten ist aber, dass ich vergesse. Ich vergesse, dass ich Kinder habe, einen Hund, noch jede Menge Wäsche im Keller, einen Lump, Heiopei, Tunichtgut oder Halunken. Ich bin einfach nur Ich und arbeite. Natürlich bleibt eine Ahnung im Hinterkopf von all dem, was sonst ist, in meinem Leben. Aber ehrlich? Scheiß drauf. Die alte Frau Schneider hat in der besten Phase ihrer Alzheimererkrankung fröhlich gezwitschert: "Glücklich ist, wer vergisst!"

Recht hat sie. Was für eine Erholung, nicht dauernd das Hirn zu zerbröseln ob all der gewesenen Dinge. Der Schmerzen der vergangenen Monate. Zumindest während ich da sitze, am Schreibtisch. Und für die Leute um mich herum, die durch die Bank 20 Jahre jünger sind als ich, sitze ich als unbeschriebenes Blatt dort. Die wissen nichts von meinen Dramen. Wie angenehm das ist. Es reicht, dass ich nach der Arbeit wieder alles erinnere, was ich vorher mit leichter Hand vergessen hatte. 

Das wiederum ist manchmal unangenehm. Der älteste Sohn hat mir einmal eine professionelle Einführung in das Thema des Vergessens gegeben. Er begegnet täglich Menschen, die ihr Leben vergessen, es hinter sich lassen, ohne sich abends doch wieder an alles, was war, richtig erinnern zu können. Diese Menschen warten dann auf ihre Liebe, ihren Partner, obwohl dieser schon seit 5 Jahren tot ist. "Denen kannste ja nicht jeden Tag sagen, da kannste lange warten, der Eduard ist doch vor 5 Jahren am Herzkasper gestorben!", so sagt er. "Denen musste sagen, der ist mal eben noch einkaufen und kommt später. Dann haben die vergessen, dass sie auf den Ede warten und gut ist. Die regen sich nicht auf und sind nicht jeden Tag aufs neue traurig über Edes Tod." 

Ich erinnere mich also nach der Arbeit. An den großen Schmerz. Oder, wie ich es auch nenne, die große Fettschmelze. Vielleicht genieße ich das Vergessen am Morgen aber auch nur durch das Erinnern am Abend so sehr. 

Was mir durch das Leben jetzt im Vergleich zum Leben vor dem August (es war übrigens der 15. August, das Datum gehört nun zu den wenigen, die ich mir merken kann) klar geworden ist, das sind zwei Dinge. Erstens war es schon vor dem 15. August total beschissen, mein Leben. Irgendwie eingeschlafen. Möglicherweise fast schon tot. Zumindest im Bezug auf die Beziehung zu dem Mann, den ich einmal geheiratet habe. Zweitens ist das Leben jetzt anstrengend aber besser. Ich fühle. Intensiv. Heftig. Massenhaft. Facettenreich. Ich fühle. 

Ich gehe nicht mehr zurück. 

So ist das. Und jetzt beantworte mir mal bitte die Frage, ob ich mich impfen lassen soll. Du weißt ja, ich bin nicht die Allergesündeste, eine Infektion könnte so oder so Folgen haben, für mich weitreichender, aber eine Impfung könnte eben auch eine ziemlich blöde Sache werden. Wie soll man sich denn entscheiden, wenn man die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub hat (jetzt denke ich ernsthaft darüber nach, wer von beiden besser aussieht. Der Teufel? Fescher Kurzhaarschnitt, kräftige Oberarme, feste Bauchmuskeln, fünfzehn Zentimeter größer als ich, elegant gekleidet, lässiges Lächeln. Der Beelzebub? Dunkelblondes Haar, leicht gewellt und wuschelig, eher Typ Surfer, Baumwollhosen, gebräunte Haut, muskulös und durchtrainiert, ein ironisches Grinsen. Was ist nur los mit mir? Ich habe doch wohl nicht mehr alle Latten am Zaun. Oder es sind die Hormone. Doch. Es sind die Hormone. Irgendetwas ist da los. Und entfesselt mich, gedanklich. Ich glaube, ich nehme beide. Halt. Stopp. Besser keinen? Von was denke ich denn jetzt? Impfen? Infizieren? Oder attraktive Männer, die ich als Objekte mal schön sexualisieren kann? Bitte hilf mir!).

Tut mir leid, ich kann jetzt nicht weiter schreiben. Ich muss noch Hausaufgabenhilfe machen. Wenn dieses Scheißabitur durch ist, mache ich ein Fässchen auf. Dann lese ich nur noch meine eigenen Texte Korrektur. 

Bis ganz bald, meine liebe Annika, ich hoffe wir sehen uns in nicht allzu weiter Ferne, ob geimpft oder nicht. Wir könnten uns treffen, dann morgens und abends einen Schnelltest durchziehen und uns auf die Suche nach Teufel und Beelzebub einem hübschen Café machen, um unsere Gelüste zu befriedigen unseren Kuchenhunger zu stillen.

Deine Lavendel








Samstag, 13. Februar 2021

Die Große Lavendel Trennungs Tabelle

 Mein liebes stabiles Genie,

natürlich möchte ich deine Statistik! Nicht nur ich, alle brauchen das, die unversehens in so eine Brotspinnen-Gesamtsituation geraten. Damit man weiß, was einen ungefähr erwartet. Weißt du, so wie es früher diese Gräfe & Unzer Kalorientabellen gab:

Nährwert-Kalorien-Tabelle, Die große GU: Neuausgabe 2020/21 (GU Tabellenwerk Gesundheit) 

Deine heißt dann: "Die Große Lavendel Trennungs Tabelle". Die wird ein Hit. Du kommst auf die Spiegel Sachbuch Bestseller Liste. 

Ich kann mich dunkel daran erinnern, wie das bei meiner Brotspinne, der Stuntwoman und Fitnesstrainerin, damals war. Mein Gefährte riss sie sich aus dem Herzen, ungefragt und ungebeten übrigens, denn wir waren schon vier Monate getrennt, als er plötzlich weinend und greinend vor meiner Tür stand und nun unbedingt zurück zu mir wollte. Er flehte und flehte und ich dachte "Menno, ich bin doch schon fast drübba weg". 

Hätte ich mal nur auf mich gehört, denn kaum war er wieder eingezogen (am selben Tag noch) litt er ohrenbetäubend still vor sich hin. Und ich Dussel kam wieder nicht dazu, ihn mal mit meinem Kummer zu behelligen. Ich dachte, die gute Seele braucht halt seine Zeit. 

Mach nicht denselben Fehler wie ich, meine liebe Lavendel. Mach aus deinem Herzen keine Mördergrube und schleich nicht auf  Zehenspitzen um ihn herum, weil es so am angenehmsten für ihn ist. 

Und wenn der gnädige Herr nur zurückgekommen ist, weil eine Zukunft mit einer Frau, die seine Tochter sein könnte, etwas ungewiss ist und er lieber in die alten Puschen zurück möchte, sich jedoch weiterhin keinen Pfifferling um dich schert, dann feuerst du ihn sowieso noch binnen Jahresfrist. Ist jetzt mal meine Prognose. 

Für deinen neuen Job wünsche ich dir eine kometenhafte Karriere, zumindest aber angenehme Zeiten außerhalb der eigenen vier kontaminierten Wände. 

Lavendelchen, sei mal überheblich, haste dir mühsam vadient!

Deine Annika


Montag, 8. Februar 2021

Heyho, let`s go!

 Gut, ich war mit meiner Antwort nun auch nicht schneller, 

Meine liebe Annika.

Weil einfach so viel passiert, hier, in der Lavendelheimat. Stell Dir vor, die Brotspinne ist nur noch im Handy. Du fragst Dich bestimmt, was das zu bedeuten hat. Das bedeutet, im echten Leben, in der Realität sehen die beiden Turteltauben sich nicht mehr. Zum Jahreswechsel wurde mir das Ende der Affäre kundgetan. Trommeln und Trompeten. Tö.Rö. 

Es dauerte dann zwar noch zwei Wochen, bis es sich endgültig erledigte und die zwei Herzblättchen genug Abschied von einander genommen hatten, aber schließlich war es soweit. Die letzte Übernachtung, das letzte Treffen, der letzte Sex. Seitdem ist er jeden Tag zuhause. 

Und warum wohnt die Brotspinne jetzt im Handy? Weil die Affärenkumpanen immer noch schreiben. Denn sie haben sich ja nicht im Streit getrennt. Und warum haben sie sich überhaupt getrennt? Weil ich sehr glaubhaft mitteilte, dass ich im Haus bleibe, mein Leben weitergeht, ich Spaß und Freude am Leben haben werde und er sich nach einer anderen Bleibe umschauen soll. Das war der Moment der Bewusstwerdung. Dass er nun sein Zuhause in die Tonne kloppt, um eine noch nicht mal ganz 30 Jahre alte Brotspinne zu pimpern, die wohl hin und wieder rumzickt. 

Das wollte er dann doch nicht. Musste ihm aber erst einmal klar werden, dass es fünf Sekündchen vor Feierabend war. Jetzt ist hier alles ein Hin und Her. Gibt es noch Liebe? Gibt es keine Liebe? Wo stehe ich? Wo steht er? Wo will wer wie hin? Etwas erschöpfend, das Ganze. 

Aber nicht mehr so ausufernd, denn, meine beste Annika, ich habe ja einen weiteren Auftrag im Leben. Ich gehöre jetzt wieder zur sozialversicherungspflichtig arbeitenden Gesellschaft. Seit nun über einer Woche gehe ich jeden Tag in die große Stadt und stelle mich den Herausforderungen. Kein Minijob, wie bisher in den letzten 25 Jahren. Nein, ein echter Halbtagsjob. Den Minijob habe ich auch noch, darum habe ich einen Dreivierteljob. Und bin auf dem Weg in eine große Unabhängigkeit. 

Ich. Bin. So. Cool. Wollte ich nur mal gesagt haben. Denn abgesehen davon, dass ich nicht mehr in Existenzängsten zu versinken brauche, bekomme ich auch von meinem neuen Chef Freitagnachmittag Nachrichten, in denen er sich bei mir für die tolle erste Woche bedankt. Weil ich schlau bin. Und eloquent. Und die Ruhe weg habe. Freundlich bin. Mit Computern umgehen kann. Programme im Schnellverfahren in den Griff bekomme. Ich surfe gerade auf einer wunderschönen Welle der Selbstverliebtheit und Überheblichkeit. Das ist vermutlich nicht sehr angenehm für meine direkte Umgebung. Aber das ist egal. Es ist, wie es ist. Und ich weine auch nur noch einmal die Woche. Nicht mehr mit Schüttelkrämpfen verbunden. So ein leises Schluchzen. Meist ist es nach einer Stunde schon wieder vorbei. 

Ich würde nicht sagen, so, das war es jetzt. Alles fein, mein Leben im Griff, ich bin ein stabiles Genie. Aber ich würde sagen, meine Füße sind auf dem Boden, der Boden ist fest und ich gehe Schritt für Schritt. 

Und sonst? Na, das berichte ich Dir, wenn ich mein Gehirn nicht abends um 10 noch dazu nötige, zu denken. Jetzt habe ich nämlich schon so ein flirrendes Gefühl hinter den Augen. Und einen fiesen Geschmack nach Zwiebel im Mund, weil ich Schalotten im Salat hatte. Ich muss jetzt Zähne putzen und dann ins Bett. Morgen muss ich nämlich uff Arbeet. Wie so echte Leute. 

Grüße und Küsse von Deiner Lavendel


P.S.: Ich erstelle eine Zusammenfassung, was in einem halben Jahr alles passieren kann. Möchtest Du das wissen? Wie oft man an Zigaretten denkt, in einer Krise? Wie viele Taschentücher man verschneuzt? Wie oft man vom Weinen brechen muss? Wie der Versuch, Alkohol zu trinken verläuft? Ich mache eine Statistik und erarbeite eine Übersicht. Ich schicke sie Dir gern.


Sonntag, 17. Januar 2021

Should he stay or should he go?

Liebste Lavendel,

nun habe ich dich sehr lange warten lassen mit einer Antwort, aber durch dieses ständige Gelaber in Online-Meetings, will ich privat keinen Pieps mehr von mir geben, weder schriftlich noch fernmündlich. Aber privat bleiben mir ja auch nur noch Online-Meetings, außer täglichen Waldspaziergängen, wo ich aber auch jeden dritten Passanten über den Haufen schießen will, weil dir mir einfach nicht ausweichen. IMMER weich ich aus, immer, immer, immer. Und wenn ich mal nicht ausweiche, weichen die trotzdem nicht aus. Ach, ich schweife ab. Nur soviel: mein Aggressionspotential steigt. 

So eine Ehekrise mit Hassobjekt käme mir gerade recht, da kann man ausagieren und jeder hat Verständnis. Unsereiner macht sich zum Horst, das einzige was mich schützt ist meine Maske, da sieht man nicht zur Gänze, was für eine blöde Hippe keift. Ich bin recht talentiert im keifen, wie diese Pandemie ans Licht bringt. Also, dein Mann, der hätte keine Überlebenschance bei mir, derzeit. Aber es ist ja dein Mann und ich hoffe inständig, dass du unterdessen vom Waidwund-geschossenen-Reh transformiert bist zur Killer Queen. Wenn nicht, komme ich gerne mal vorbei, esse erst deine Kekse auf und dann fahren wir zur Brotspinne und machen was kriminelles. 

Hier in der Hauptstadt läuft alles wie immer: hanebüchen. Und ich mach mir langsam Sorgen um mich, weil ich das mit soviel Gleichmut ertrage und nun überlege ich, ob sie schon irgendwas ins Trinkwasser kippen, was mich ruhigstellt. Ich trink ja nie und nehme keine Drogen - ich bin hochsensibel für kleinste Spuren von irgendwas. Ein einziges Mal in meinem Leben habe ich eine Baldrian-Pille genommen zum einschlafen. Nach 20 Minuten hatte ich das Gefühl, ein Elefant setzt sich auf mich drauf. Sechs Mon Cherie und ich bin hackedicht. Ich bin passiv stoned, sobald ich meine Wohnungstür öffne, weil mein neuer Nachbar (u30) das Leben nur noch bekifft erträgt. Nebelschwaden wabern durch den Hausflur...Bald bekomme ich meinen ersten Horrotrip, ich sag's dir.

Meine Liebe, halte mich auf dem Laufenden, wie der Stand derzeit bei dir ist. und treffe kluge Vorkehrungen für den nun erfolgenden echten Lockdown. Bei dir oder bei ihr? Denk das mal vom Ende her. 

Liebste Grüße aus der Hauptstadt 

Deine Annika